Wilde's Paris

Der einmalige, geniale, unübertroffene Oscar Wilde, den ich vermutlich als Person nicht ertragen hätte, aber der als Autor nunmal gnadenlos göttliche Bonmots geschaffen hat, wusste zu sterben:

Das Hotel in St. Germain-des-Pres ist klein, geradezu winzig. Aber diese Winzigkeit hat es in sich! Eine turmartige Wendetreppe führt zu den Zimmern, die Stufen sind mit einen Teppich mit Leopardenmuster bedeckt. Kerzenleuchter anstelle von Glühbirnen tauchen die Räume in andauerndes spätnachmittägliches Dämmerlicht. Aus dem man gar nicht mehr auftauchen möchte. Viel lieber in diesem Kokon bei einem Cocktail der Zeit beim Vorbeiziehen zuschauen. So schied der gute Oscar dahin. Wenn schon sterben, dann stilvoll, denke ich mir und ziehe weiter, um ihm an seiner letzten Ruhestätte auf dem Friedhof Pere Lachaise zu huldigen. Wenn ich es recht bedenke, dann ist das doch eine nationale Schande für Großbritannien. Oder haben sie jemals versucht den Oscar heimzuholen? Andererseits wäre das im nachhinein auch ein bißchen scheinheilig. Ihn jetzt auszubuddeln, wo sie ihn lebend nicht wollten. Also, Oscar- rest in peace.
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