Kammerspiele Frankfurt- gedrängt und gedrückt

"Ich bin zu alt dafür" dachte ich als ich vergangenen Sonntag in den Kammerspielen in Frankfurt am Willy-Brandt-Platz saß. Jede Fluggesellschaft, die was auf sich hält, bietet mehr Fußraum an-okay, gegen Aufpreis. Kinos machen mit Schmusesofas und breiten Reihen Eindruck, nur hier atmet mir der Hintermann in den Nacken. Nein, das war kein Genuss. 
 Auch das vielgepriesene Stück "Wir lieben und wissen nichts", das seit rund drei Jahren läuft, ging nicht wirklich an mich ran. So als hätte der Autor sich nicht an seine Figuren herangetraut, als hätte der Regiesseur wiederrum seinem Stück und der Wirkung nicht getraut, sodass immer noch ein Effekt dazukommt, damit es auch der Letze kapiert hat. Die vier Schauspieler spielen sich mit dem textastigen Stück die talentierte Seele aus dem Leib und haben meine endlose Bewunderung für ihr Können. Nur ein verpeilter Wissenschaftler mit Brille, der muss dann auch noch impotent sein? Das war mir ein bißchen zuviel Klischee.