Ich mag sie nicht mehr lesen, hören oder sehen: die Geschichten von Frauen, die sich jahrelang um ihre kranken Angehörigen kümmern, aufopfern für andere und völlig "selbst"-los sind. Für mich ist das krank. Dieser Mangel an gesundem Egoismus. Natürlich brauchen z.B. kranke Menschen Zuwendung.
Nur wieso soll die eigentlich in erster Linie von Familienangehörigen kommen? Für die Gesellschaft kostenlos? Damit werden seriöse Berufe wie Altenpfleger,etc. ad absurdum geführt. Sind Laien damit nicht überfordert und auch unqualifiziert?
Wäre es nicht sinnvoller, Pflege und Zuwendung zu trennen? Und bleibt die emotionale Zuwendung nicht auf der Strecke? Ich unterstelle mal, dass Ressentiments und unterdrückte Agressionen den Alltag bestimmen, weil viele Frauen sich nicht trauen oder sich auch nicht eingestehen können, dass sie diese Aufgabe nicht wollen, die ihnen die Gesellschaft aufzwingt. Denn wer stellt sich schon gern hin und weigert sich, die kranke und hilfsbedürftige Oma zu pflegen? Aber welche Interessen haben diejenigen, die Frauen dann an den moralischen Pranger stellen?
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