Die Pasta-Gesellschaft

Bei Fremden ins Wohnzimmer maschieren? Sich dort niederlassen, um mit anderen Fremden gemeinsam köstlich zu speisen? Das habe ich bisher nur auf Kuba erlebt. "Paladar", was nach Auskunft meiner des Spanisch mächtigen Freundin, soviel wie "Gaumen" bedeutet. Passt immerhin zum Thema "Gaumenfreude".
Vor einigen Jahren gab's mal wieder etwas Freiheit und Selbständigkeit für die Kubaner: Wer wollte, konnte in den eigenen vier Wände Gäste bekochen. Durch unsere deutsche Vermieterin, die mit einem Kubaner verheiratet ist, kam der Kontakt zu einem Paladar zustande. 
Abends wandelten wir so in die beschriebene Richtung im Stockdunklen. Straßenbeleuchtung? Mangelware. 

Schließlich tauchte ein Mensch auftauchte, der uns zu einem zweigeschossigen Apartmenthaus führte. Alles  aufregend und subversiv aus europäischer Sicht. 
Wir trampelten dann also quer über den Steinfußboden durchs Wohnzimmer, vorbei am Sofa auf dem sich der Rest der Familie zum "telenovela" gucken gequetscht hatte. Uns ignorieren sie. Was tun fragten wir uns: freundlich grüßen? 

Nudel, Trubel, Heiterkeit
So schwierige Fragen stellten sich uns beim "Nudelmittwoch" des Gerüchteküche Klubs in Frankfurt in der Uhlandstraße erfreulicherweise nicht. Durch Mundpropaganda eingeladen mitzukommen, stellte sich die Gastgeberin Manou gleich höflich an der Eingangstür vor und bat uns hinein. Insgesamt neun Gäste genossen einen leichten Rukola Salat und selbstgemachte Spinatnudeln, die ein Gedicht waren. Sorry, dass gerade dieses Foto etwas unscharf ist. Das lag nicht am Alkohol, nein, auch wenn anderes Fotos den falschen Eindruck vermitteln könnten. Fazit: Interessanten Leuten in angenehmer Runde bei warmherzigen, genußinteressierten Gastgebern begegnet, um eine feinsinnige Esskultur zu pflegen. 

Mehr Info unter Gerüchteküche Klub. Offizieller Start des Nudelmittwochs, morgen 21. Mai. 18-21 Uhr.